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NHL Observer

Connor Hughes war letzte Saison einer der Playoff-Helden des Lausanne HC in den Playoffs der National League. So hat der Schweiz-Kanadier, der auch schon vier Einsätze im Schweizer Nationalteam feierte, die Aufmerksamkeit der Montréal Canadiens auf sich gezogen. Die „Habs“ verpflichteten ihn für eine Saison. Auf seine NHL-Feuertaufe muss er noch warten – aber vielleicht nicht mehr lange.

Connor Hughes startete die aktuelle Saison 2024/25 in der AHL bei den Rockets de Laval. Aber die Anzeichen verdichten sich, dass er schon recht bald die kurze Anreise nach Montreal (40 Autominuten, 45 Minuten mit der Métro) planen darf. 

Connor Hughes in der Pole Position?

Der prominente und erfolgreiche Goalietrainer Stéphane Waite sprach kürzlich in einer Sendung auf dem Sportsender RDS (das französische Pendant zu TSN) Klartext: Cayden Primeau, Backup-Goalie der Montréal Canadiens, könne aktuell in seiner Rolle als Backup-Keeper in Montreal die Erwartungen nicht erfüllen. Sein Selbstvertrauen und die Körpersprache liessen zu wünschen übrig. Waite: „Es wäre vielleicht an der Zeit, dass Primeau in Laval wieder Selbstvertrauen tankt. Von den Rockets würde ich aber nicht den hochtalentierten Jakub Dobeš holen, sondern den erfahrenen Connor Hughes. Er hat in der Schweiz gezeigt, dass er auf hohem Niveau performen kann. Ich hoffe, dass Connor Hughes seine Chance bekommt.“

Fachleute fordern einen Backup-Wechsel

In Montreal ist man mit Cayden Primeau seit Saisonbeginn alles andere als zufrieden. Nicht nur seine statistischen Werte sind schlecht. Er schafft es nur selten, ein Spiel siegreich zu gestalten oder gar zu „stehlen“. Die Leistungskonstanz ist nicht vorhanden. War Primeau letzte Saison mindestens in 50 Prozent seiner Einsätze gut und sogar erfolgreich, so konnte er in bisher sechs Voll- und vier Teileinsätzen nur gerade zweimal wirklich überzeugen. Mit fast 4,5 Gegentoren pro Partie und einer Save-Quote unter 85 Prozent schwindet so langsam das Vertrauen in den mittlerweile 25-Jährigen, der in seiner Juniorenzeit und in der AHL brillant aufspielte. Die Rufe nach einem Wechsel auf der Backup-Position hinter Stammkeeper Samuel Montenbeault (Weltmeister mit Kanada 2023) werden also unüberhörbar.  

Nicht spekulieren – einfach Leistung zeigen

Connor Hughes selbst weiss, dass er nicht spekulieren darf und soll: „Ich bin mit einem klaren Ziel hierhergekommen. Ich will in die NHL. Aber erzwingen kann man es nicht. Meine ganze Karriere musste ich Schritt für Schritt denken und so ist es auch jetzt. Es ist mein Kindheitstraum und vielleicht wird er einmal wahr.“ Was ihm bereits jetzt auffällt als AHL-Keeper: „Hier wird nicht lange gefackelt beim Abschluss. Manchmal kommen auch aus spitzem Winkel die Schüsse sehr überraschend. Man muss hier physisch fit sein und immer auf der Hut.“ Es sei eine andere Spielweise als in der Schweiz. Natürlich wegen dem Eisfeld, aber auch weil hier weniger taktisch gespielt werde. Spätestens dann, wenn er den Sprung in die NHL geschafft hat, wird er auch von Familie und Freunden Besuch erhalten. „Ich halte gut Kontakt zu meinen ehemaligen Teamkollegen in der Schweiz.“

Connor Hughes verbrachte seine Juniorenzeit in Kanada, wechselte 2017 zum HC Ambrì-Piotta, spielte jedoch nur für das Farmteam HCB Ticino Rockets. Via SC Langenthal und HC Fribourg-Gottéron führte ihn sein Weg 2023 nach Lausanne. In den Playoffs bestritt er 18 Spiele und glänzte mit nur 1.91 Gegentoren pro Spiel. Seine durchschnittliche Fangquote lag bei 93.3%. Nun könnte mit einem allerersten NHL-Einsatz der nächste Karriere-Höhepunkt folgen. 

Joël Ch. Wuethrich publiziert wöchentlich Hintergrundberichte über die NHL in der führenden Deutschen Fachpublikation Eishockey News und hat ein ausgezeichnetes Beziehungsnetz in Nordamerika. Seit 1992 ist er Chefredaktor diverser namhafter Publikationen, unter anderem auch war er beim Slapshot sowie beim Top Hockey Chefredakteur und war zudem lange Jahre für den Spengler Cup strategisch in Marketing und PR sowie als Chefredaktor tätig. Joël Ch. Wuethrich leitet seit 1992 hauptberuflich eine crossmedial aufgestellte PR-Agentur und eine Player's Management Agentur (Sportagon), ist Crossmedia-Stratege und HF-Dozent mit Lehrauftrag für Kommunikation und Marketing. Er analysiert seit 30 Jahren als Autor/Chefredakteur in der Schweiz, Deutschland sowie in Kanada die NHL und beobachtet das Eishockeygeschehen weltweit intensiv. Der Familienvater (zwei Kinder) arbeitet in der Schweiz und in Montréal, wo ein grosser Teil seiner Verwandtschaft wohnt.

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