So ziemlich jeder NHL-Club, der 2024 zu den punktschwächsten gehörte, hat sich in der Offseason bezüglich Kaderstruktur verbessert. Selbst die San Jose Sharks. Aber noch längst nicht jedes Team wird bis zum Schluss noch um einen Playoff-Platz kämpfen. Wir haben aber drei Teams herausgepickt, welche 2024 die Postseason klar verpassten, aber möglicherweise diese Saison zur grossen Überraschung aller bis zum Schluss um den Platz unter den besten 16 kämpfen werden:
Chicago Blackhawks fliegen wieder
Der Wiederaufbau-Plan der „Hawks“ könnte möglicherweise schneller voranschreiten als vermutet. Es konnte in der Sommerpause ein neues Top-Trio um Center Connor Bedard gebildet werden mit der neuen Flügelzange Tyler Bertuzzi/Teuvo Teravainen. Dies ermöglicht, dass man ein zweites Produktiv-Trio präsentieren kann: Andreas Athanasiou und der Schweizer Nationalspieler und Vizeweltmeister Philipp Kurashev werden auf Taylor Hall zählen können, welcher endlich aus seiner langen Verletzungspause voll retabliert ist. Weitere Offensivspieler wie Ilya Mikheyev, Lukas Reichel und Jason Dickinson werden sich gegenüber 2024 noch einmal steigern. Sehr interessant sieht es in der Defensive aus, wo die jungen Alex Vlasic und Kevin Korchinsky bereits 2023/24 grosse Fortschritte zeigten. Mit den erfahrenen Backs T.J. Brodie, Alec Martinez, Seth Jones und Connor Murphy sieht dieser Mannschaftsteil wesentlich wettbewerbsfähiger aus als noch letzte Saison. Das Gleiche kann man über das Goalieduo Petr Mrazek und Laurent Brossoit sagen.
Utah Hockey Club: Sorry Arizona, das wird die Überraschung der Saison
Das neue Team aus Salt Lake City – „formerly known as the Arizona Coyotes“ - ist ein weiterer Kandidat für eine grosse Überraschung 2024/25. Seit 2012 haben es die Coyotes nur einmal in die Playoffs geschafft. Und dies nur dank der erweiterten „Bubble-Playoffs“ mit 24 Teams während der COVID-19-Pandemie. Der junge Kader besteht noch immer hauptsächlich aus den besten Coyotes-Akteuren der letzten Saison. Und die jungen Leistungsträger Barrett Hayton, Clayton Keller, Logan Cooley, Matias Macelli, Dylan Guenther sowie der „Stolz des Clubs“ Josh Doan (Sohn der Club-Legende Shane Doan) werden einen nächsten Leistungsschub vollbringen. Auch mit den Ergänzungen, namentlich Mikhail Sergachev, John Marino und Ian Cole in der Defensivabteilung sowie den Stürmern Kevin Stenlund (Stanley-Cup-Sieger mit Florida) und Alex Kerfoot, konnte man die richtigen Spieler situativ und mit mittelfristigen Strategieüberlegungen verpflichten. Ein Fragezeichen steht jedoch bei der Schlüsselposition Torhüter – bestehend aus einem Duo mit den sehr talentierten Connor Ingram und Karel Vejmelka.
Montreal Canadiens: Wiederauferstehung der Legende, Akt Zwei?
Lange sah es letzte Saison so aus, als hätten die Canadiens de Montréal noch leise Hoffnungen auf einen Playoff-Platz. Und dies trotz Verletzungspech auf vielen Schlüsselpositionen (besonders bei Centerspielern wie Kirby Dach). Bleiben die Schlüsselspieler der jungen Mannschaft gesund, so werden die „Habs“ möglicherweise eine der grossen Überraschungen der kommenden Spielzeit. Die junge Truppe gibt Anlass zu Optimismus und das Top-Trio um Center Nick Suzuki, Cole Caufield und Juraj Slafkovsky wird die Gegner durcheinanderwirbeln. Die Teamchemie stimmt – auch in der Defensive mit den Veteranen Mike Matheson und David Savard sowie vielen jungen Spielern mit enormem Potenzial, allen voran Kaiden Guhle und Lane Hutson. Letzterer wird von vielen Fachleuten sogar schon als potenzieller, heimlicher Überraschungsgewinner der Calder Trophy gehandelt. Im Tor stehen mit Samuel Montembeault und Cayden Primeau zwei Goalies, die regelmässig Spiele „stehlen“ können – also über sich hinauswachsen.