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NHL Observer

Der neue Vertrag für Juraj Slafkovsky wird als ein klares Bekenntnis zum mittelfristig wirksamen Rebuilding-Plan der Canadiens de Montréal gewertet, um wieder zu den Topteams der NHL zu gehören. Viele NHL-Fans – und nicht nur jene aus der Provinz Québéc - wünschen sich die „Sainte-Flanelle“ wieder zurück im Kreis der ständigen Playoff-Teilnehmenden.

Der Rebuilding-Plan der Montréal Canadiens, welcher nach dem verlorenen Stanley-Cup-Final 2021 und während der Horrorsaison 2022 initiiert wurde, nahm zwar schon vor einem Jahr deutliche Konturen an. Aber jetzt wurden in der letzten Saison und in dieser Sommerpause 2024 Nägel mit Köpfen gemacht: Juraj Slafkovsky hat 2023/24 bewiesen, dass er als einer der Offensivspieler der Zukunft bei den „Habs“ gesetzt ist und bekam dementsprechend einen ähnlich gut dotierten Vertrag wie Caule Caufield und Captain Nick Suzuki. Der Slowake unterzeichnete einen 8-Jahres-Vertrag über 60.8 Millionen US-Dollar bei den Montréal Canadiens und somit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 7.6 Millionen. 

Transparenz und Ausgeglichenheit auch beim Salär-Management

Nick Suzuki seinerseits unterzeichnete bereits 2022 als neuer designierter Captain einen 8-Jahres-Vertrag über 63 Millionen US-Dollar bei den Montréal Canadiens, einschliesslich Unterzeichnungsbonus von 10 Millionen und eines durchschnittlichen Jahresgehalts von 7.875 Millionen. Cole Caufield erhielt ebenfalls einen 8-Jahres-Vertrag (62,8 Millionen) inklusive Unterzeichnungsbonus von 10 Millionen, was einem Jahresgehalt von 7.85 Millionen entspricht. In der kommenden Saison wird Caufield ein Grundgehalt von 4.975 Millionen und einen Vertragsbonus von 5,0 Millionen verdienen.

Der Plan, den General Manager Kent Hughes verfolgt, ist somit klar zu deuten: Alle drei Spieler werden als Top-NHL-Trio der Zukunft aufgebaut und auch mit den gleichen Anreizsystemen belohnt. Während mit Nick Suzuki und Cole Caufield schon seit langer Zeit fest geplant wird, war Juraj Slafkovsky in seiner ersten kompletten Saison in der Bringschuld (2022/23 verpasste der damals erst 18-Jährige verletzungsbedingt mehr als eine halbe Saison). Der nunmehr 20-Jährige hat in der abgelaufenen Spielzeit sehr grosse Fortschritte in allen spielerischen und physischen Belangen gemacht und sich als NHL-Profi etabliert. „Noch ist er lange nicht an seinem Leistungszenit, er hat noch enorm viel Potenzial“, sagte Chefcoach Martin St.Louis.

„Slaf“ ist nicht nur aufgrund seines Charakters beliebt in Montréal

Die Fortschritte waren nicht nur in seiner Torproduktion und in den Torbeteiligungen ersichtlich. Auch mental und bezüglich Lernfähigkeit war er auf der Höhe der Erwartungen. Was den über 190 Zentimeter langen und knapp über 100 Kilo schweren Slafkovsky nämlich ausmacht, ist die rasche Adaption ans nordamerikanische Eishockey. In Europa einst als Top-Torschütze gefeiert, fällt er mittlerweile eher als physischer Powerforward auf, den man taktisch in fast jeder offensiven Situation und in jedem Sturmtrio einsetzen kann. Zudem nutzt er seinen starken Handgelenkschuss öfter als in seiner abgekürzten Rookie-Saison. Viel Lob erntet er derweil bei den so genannten Intangibles, was in der Sportsprache so viel bedeutet wie nicht messbare, aber für das Team und die Teamchemie wichtige Werte. Bei „Slaf“ wären dies seine selbstkritische, aber dennoch optimistische Art, der Umgang mit den Medien und mit dem Erfolgsdruck sowie seine Lernbereitschaft. Seine Mitspieler sagen, dass „man sehr gerne mit ihm in einem Trio spiele“, weil er uneigennützig sei und viel arbeite, um gute Spielsituationen zu kreieren.

Joël Ch. Wuethrich publiziert wöchentlich Hintergrundberichte über die NHL in der führenden Deutschen Fachpublikation Eishockey News und hat ein ausgezeichnetes Beziehungsnetz in Nordamerika. Seit 1992 ist er Chefredaktor diverser namhafter Publikationen, unter anderem auch war er beim Slapshot sowie beim Top Hockey Chefredakteur und war zudem lange Jahre für den Spengler Cup strategisch in Marketing und PR sowie als Chefredaktor tätig. Joël Ch. Wuethrich leitet seit 1992 hauptberuflich eine crossmedial aufgestellte PR-Agentur und eine Player's Management Agentur (Sportagon), ist Crossmedia-Stratege und HF-Dozent mit Lehrauftrag für Kommunikation und Marketing. Er analysiert seit 30 Jahren als Autor/Chefredakteur in der Schweiz, Deutschland sowie in Kanada die NHL und beobachtet das Eishockeygeschehen weltweit intensiv. Der Familienvater (zwei Kinder) arbeitet in der Schweiz und in Montréal, wo ein grosser Teil seiner Verwandtschaft wohnt.

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