Manche Teams hatten nicht nur die Stars wie Rantanen, Marchand & Co. im Visier. Sie wollten vor allem die Kadertiefe nochmals verbessern und kleine Defizite ausbessern, die sich im Hinblick auf die Playoffs entscheidend auswirken können.
Begehrte rechts schiessende Verteidiger
So haben die Maple Leafs nicht nur einen Center wie Scott Laughton verpflichtet, sondern auch Verteidiger Brandon Carlo (von Boston). Die Akquise dieses Spielers hat im Trainerteam mindestens die gleiche Begeisterung ausgelöst wie jene von Laughton. Carlo ist nicht nur ein robuster Verteidiger (wie gemeisselt für die Playoffs), er gehört zudem noch zu einem der seltenen Rechtsschützen unter den Verteidigern und macht kaum Fehler in der eigenen Zone. Generell waren die Verteidiger sehr begehrt bei jenen Teams, die ihre Defensive noch einmal verbessern wollten. So haben die Winnipeg Jets mit Luke Schenn ebenfalls einen rechtsschiessenden Verteidiger verpflichtet. Zusammen mit dem Trade des taktisch variablen und mit Playoff-Härte ausgestatteten Stürmers Brandon Tanev gehören die Jets zu den heimlichen Gewinnern der Trade Deadline. Zur gleichen Kategorie wie Carlo und Schenn darf – weil ebenfalls ein Rechtsschütze - auch Cody Ceci (schon vor der Deadline zu Dallas transferiert) zugewiesen werden. Ceci kann aufgrund seiner Playoff-Erfahrung wertvoll werden, war er doch 2024 im Team der Edmonton Oilers, als diese in den Playoffs bis ins Finalspiel 7 des Stanley-Cup-Finals vordrangen.
Tanev, Coyle, Sturm: Rollenspieler als Missing Link
Um bei den Rollenspielern zu bleiben: Weitere könnten sich als heimliche Homeruns erweisen, sobald die Playoffs starten: Zum Beispiel Charlie Coyle (von Boston zu Colorado) punktet mit seiner Erfahrung sowie als Zwei-Weg-Center und Fabian Zetterlund wird mit seiner Physis und Dynamik den Ottawa Senators helfen in die Playoffs zu gelangen. Auch Morgan Frost und Joel Farabee werden sich als enormen Mehrwert im Kampf um die Playoff-Teilnahme für die Calgary Flames erweisen. Gleiches gilt für Cody Glass, der nunmehr für die New Jersey Devils spielt und bereits in seinem ersten Spiel im neuen Team geskort hat. Besonders erwähnenswert wäre auch der Trade von Nico Sturm zu den Florida Panthers, die ja mit ihren Blockbuster-Trades (unter anderem Brad Marchand) für grosses Aufsehen sorgten. Mit dem Deutschen haben sie einen absoluten Top-Rollenspieler verpflichtet, der nachweislich in jedes Team sich einfügen kann und einen Mehrwert in den Offensivtrios 3 oder 4 bringt.
Vermeintlich passiv, aber dennoch Gewinner
Manchmal darf man sich aber auch als Trade-Deadline-Sieger fühlen, ohne auch nur einen Deal gemacht zu haben. So beispielsweise die Montréal Canadiens, die mit dem sehr begehrten Jake Evans eine für beide Parteien vernünftige Vertragsverlängerung erzielen konnten und das zuletzt sehr erfolgreiche Kader zusammenhielten. Evans gehört bei den „Habs“ wie auch Joel Armia, Christian Dvorak und David Savard zu den Schlüsselakteuren unter den Rollenspielern. Auch die Vancouver Canucks zählt man trotz ihrer Passivität vor und während der Trade Deadline (auch wenn es Angebote gab für Pius Suter, Brock Boeser und andere) zu den heimlichen Gewinnern.