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Bull-etin Zug

Der EV Zug ist mit einem stark veränderten Kader in die Vorbereitung für die neue Saison 2024/25 gestartet. Trotz vieler Änderungen konnte das Team von Dan Tangnes alle sechs Vorbereitungsspiele zu seinen Gunsten entscheiden. Die Mannschaft zeigt sich bereits jetzt in einer guten Form und auch einzelne Spieler scheinen bereits auf Betriebstemperatur zu sein. 

Lukas Bengtsson und Lino Martschini (hier mit Dario Simion) hatten in der Vorbereitung viel Grund zum jubeln.

PostFinance/KEYSTONE/Juergen Staiger

Würde man aufgrund der sechs Vorbereitungsspiele eine Skorerliste erstellen, stünde ein Name an erster Stelle, den man da so nicht unbedingt erwartet hätte: Mike Künzle (30). Der neue Powerstürmer war mit fünf Toren und zwei Assists Topskorer in der Vorbereitung. Der Neuzugang zeigt sich bereits jetzt in einer starken Frühform und wird in der neuen Saison ein wichtiges Puzzleteil sein. Auch die beiden neuen Imports Daniel Vozenilek (28/ein Tor, drei Assists) und Fredrik Olofsson (28/je zwei Tore und Assists) hinterliessen bereits einen guten Eindruck. Vozenilek sorgte gegen Red Bull München mit einem herrlichen Solo-Treffer für ein spielerisches Highlight und der wirblige Zwei-Weg-Center Olofsson wird so manche Gegner vor Probleme stellen können.

Bengtsson/Martschini – die neue Geheimwaffe im Powerplay?

Sie sorgten für viel Gefahr im Powerplay: Lukas Bengtsson (30) und Lino Martschini (31). Sämtliche drei Treffer, welche der EVZ in der Vorbereitung in Überzahl erzielte, gehen auf das Konto der beiden Spieler. Besonders interessant ist, dass sich die beiden jeweils auch die Treffer des anderen vorbereiteten. Es scheint, als habe Dan Tangnes (45) eine neue Geheimwaffe für das Überzahlspiel gefunden. Mit Fredrik Olofsson haben die Zuger zudem wieder einen grossgewachsenen und physisch starken Stürmer, der sich im Powerplay vor dem gegnerischen Tor postieren kann.

Simion in der vierten Linie und sieben Imports – das Zuger Luxusproblem

Sind alle Spieler fit, hat der EV Zug wahrlich ein Luxusproblem. Die Comebacks von Niklas Hansson (29) und Gregory Hofmann (31) im letzten Vorbereitungsspiel gegen den HC Davos haben dieses zusätzlich verschärft. So spielte Dario Simion (30), der umjubelte Meisterschütze von 2022, zuletzt in der vierten Linie. Dies ist eine Konsequenz aus dem stark besetzten Kader und der guten Frühform einzelner Spieler. Die Auswirkungen des starken Kaders zeigen sich auch am Beispiel von Colin Lindemann (19). Trotz starker Vorbereitung mit zwei Treffern wurde der Stürmer noch vor Saisonbeginn per B-Lizenz in die Sky Swiss League zum HC Thurgau verliehen. Der EVZ kann ihn aber jederzeit zurückholen.

Wesentlich spannender wird die Frage, welcher Import am kommenden Dienstag in den sauren Apfel beissen und auf der Tribüne Platz nehmen muss. Abwehrchef Lukas Bengtsson und Captain Jan Kovar (34) werden gesetzt sein. Die drei neuen Imports Gabriel Carlsson (27), Daniel Vozenilek und Fredrik Olofsson haben eine gute Vorbereitung gespielt und werden ebenfalls zum Einsatz kommen, damit sie sich möglichst rasch an die neue Liga und deren Rhythmus gewöhnen können. Bleiben Verteidiger Niklas Hansson und Stürmer Andreas Wingerli (27) übrig. Letzterer scheint den Schwung aus den letzten Playoffs mitgenommen zu haben. Wingerli spielte eine gute Vorbereitung, erwies sich als starker Boxplayspieler und konnte auch offensiv Akzente setzen. Es gibt aus leistungstechnischer Sicht keinen Grund, auf ihn zu verzichten. Andererseits fehlt in der Defensive zum Saisonstart wohl Leon Muggli (18), welcher ins Rookie-Camp der Washington Capitals eingeladen wurde. Gut möglich deshalb, dass Hansson spielen wird. Zudem würde ihm nach seiner langen Verletzung Spielpraxis guttun.

Kommt Santo Simmchen dank Genoni-Verletzung zum Profidebüt?

Der EV Zug hat zu Wochenbeginn den Ausfall von Leonardo Genoni (37) verkündet. Der Meisterheld von 2021 und 2022 wird mehrere Wochen nicht zur Verfügung stehen. Als direkte Folge dessen wird Neuzugang Tim Wolf (32) gleich zu Saisonbeginn zur vorübergehenden Nummer 1 und U20-Torhüter Santo Simmchen (18) rutscht als Nummer 2 nach. Im letzten Vorbereitungsspiel gegen den HC Davos durfte Simmchen erstmals für den EVZ spielen, bekam 30 Minuten. Es ist durchaus als Indiz zu werten, dass der U20-Torhüter ebenfalls zu Einsätzen kommen wird und Tim Wolf damit entlasten kann.

Starker Konkurrenzkampf wird dem Team auf langer Sicht helfen

Im Gegensatz zu den letzten zwei Jahren herrscht innerhalb des Teams wieder ein verstärkter Konkurrenzkampf, welcher auch dank sieben Imports zustande kommt. Der Kader wurde sowohl qualitativ als auch in der Breite verstärkt, dazu sorgen junge Talente wie Nic Balestra und Colin Lindemann für frisches Blut. Der gesunde Konkurrenzkampf wird dem Team mit zunehmender Dauer der Saison helfen und es vereinfachen, Ausfälle zu kompensieren.

Die Vorbereitung hat gezeigt, dass mit dem EV Zug in der neuen Saison wieder zu rechnen sein dürfte. Die sportliche Führung hat – sofern man dies bislang beurteilen kann – die richtigen Schlüsse aus zwei durchwachsenen Saisons gezogen und entsprechend gehandelt.

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