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Lions Frauen

Mit den ZSC Lions Frauen und Bomo Thun stehen sich in der am Samstag in der Swiss Life Arena beginnenden Best-of-Five-Finalserie die beiden besten Teams der Qualifikation ein erstes Mal gegenüber. Bomo Thun, die «Bärner Oberländer Modis» durchbrechen mit ihrer Finalqualifikation die Langeweile der letzten Jahre, nachdem sie zuvor Clubrekord um Clubrekord aufgestellt hatten. Für Meister ZSC Lions hingegen ist seit Jahren das Erreichen des Playoff-Finals das Saisonziel.

ZSC Lions Frauen

Die Frauen des EV Bomo Thun spielten eine überragende Qualifikation und erreichten mit Rang 2 die beste Klassierung in der 39-jährigen Clubgeschichte. Mit ihren beiden Söldnerinnen, der Finnin Maija Otamo und der Französin Estelle Duvin, stellten sie die beiden Topskorerinnen der Liga. Und in den Playoff-Halbfinals kamen sie zu einem weiteren Meilenstein: dem ersten Playoff-Sieg. Denn trotz siebenfacher Playoff-Qualifikation reichte es bisher dem Traditionsverein aus Thun nie zu einem Sieg in einem Playoff-Spiel, geschweige denn in einer Playoff-Serie.
In diesem Jahr erspielten sie sich einen 3:1-Seriensieg gegen die Ladies Lugano, den Schweizer Rekordmeister und damit gleichzeitig die erste Playoff-Finalteilnahme der Clubgeschichte, was Erfolgstrainer Thomas Zwahlen in der Berner Lokalpresse zu einem «Das ist einzigartig»-Lob veranlasste.

Die erfolgreichen ZSC-Frauen liessen in der Qualifikation wenig anbrennen: Die beiden Heimniederlagen gegen die Ladies Lugano sowie die Niederlage in Thun gegen Bomo sind wenig mit "Blick" darauf, dass alle andern 21 Spiele von den Löwinnen mit mehr oder minder klaren Resultaten gewonnen wurden. Die ZSC Lions Frauen standen seit der ersten Runde an der Tabellenspitze, mit einem Vorsprung auf Verfolger Bomo Thun. Dabei spielten die Löwinnen meistens ihre grosse Stärke – die Ausgeglichenheit – aus. Alle 18 eingesetzten Feldspielerinnen haben zumindest einen Treffer erzielt. Aus dem eingespielten Kader ragten punktemässig nur US-Verteidigerin Skylar Fontaine (was für eine Saison!) sowie die Nationalspielerinnen Sinja Leemann, Lisa Rüedi und Alina Marti heraus, die alle über 30 Punkte sammelten und geschlossen die Ränge 4 – 6 in der Skorerwertung der Frauenliga belegen. Deshalb ist die Ausgangslage in dieser Final-Premiere – in den letzten 14 Jahren duellierten sich mit einer Ausnahme (2020 Neuchâtel) nur die ZSC Lions und die Ladies Lugano im Kampf um Gold – nur auf dem Papier klar. Die Lions Frauen, die ihre Playoff-Heimspiele im neuen Zürcher Löwenkäfig Swiss Life Arena austragen, haben vier der fünf Direktbegegnungen (inklusive Cup-Halbfinal) klar 3:0, 7:1, 4:3 und 6:1 im Cup gewonnen. Bomo konnte sich einzig in der vierten und letzten Qualifikationsrunde zuhause mit 4:3 durchsetzen. Aber wie schon mehrmals erwähnt: Die Playoffs können durchaus ihre eigenen Gesetze haben. Der Vollständigkeit halber blicken wir auch noch in die Historien-Kiste, auch wenn diese Statistik hier und heute wohl eher irrelevant ist: Die ZSC Lions gewannen die bisherigen vier Halbfinal-Serien der beiden Teams mit 11:0-Siegen – allerdings war das vor Bomo Thun’s Sturmlauf von Clubrekord zu Clubrekord.

Auch in Thun spricht man von einem «solidarischen Kollektiv», in dem jede Spielerin eine wichtige Rolle innehat. Gemäss der Bomo-Website sei der erfolgreiche Playoff-Halbfinal ein Lernprozess gewesen, der das Team stärker machen werde. «Wenn die Thunerinnen das im Halbfinal Gelernte verinnerlichen, werden sie nicht als Verliererinnen dastehen, egal wie die Serie ausgeht», heisst es auf der Thuner Homepage weiter. Dies entspricht durchaus der Wahrheit, denn das Bomo-Team, das ab der nächsten Saison unter den Fittichen des SC Bern spielen wird, hat sich mit seiner formidablen Saison bereits den Pokal für das Überraschungsteam der Saison erkämpft.

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