Sprache auswählen

Lions Frauen

Meister und Qualifikationssieger ZSC Lions Frauen gegen den Vierten Thurgau Ladies und Bomo Thun, das Überraschungsteam der Qualifikation gegen den eher enttäuschenden Vizemeister Ladies Lugano: Das sind die beiden Best-of-5-Halbfinal-Paarungen der obersten Frauen-Liga.

swisshockeynews.ch

Im Duell Erster gegen Vierter sind die ZSC Lions klarer Favorit. Sie gewannen alle vier Quali-Partien, zweimal hoch, zweimal eher knapp. Sie erspielten sich fast doppelt so viele Punkte wie die Thurgauerinnen, schossen 50 Tore mehr und kassierten nur die Hälfte aller Thurgau-Tore (37:73). Die Thurgau Ladies fanden nur selten zu einer länger andauernden Konstanz, nur einmal konnten sie drei Siege am Stück erringen. Das war allerdings im letzten November. Aus den letzten zehn Spielen resultierten sieben Niederlagen. Trotzdem: Die Thurgau Ladies haben auch bewiesen, dass sie an einem lichten Tag (und bei Vollbestand inklusive alle B-Lizenz-Spielerinnen) durchaus einem favorisierten Team entgegenhalten können. Ob sie sich auch durchsetzen können, steht auf einem andern Blatt und da in den Playoffs nur das nackte Resultat zählt, sind die eingespielten und erfahrenen Zürcherinnen in der klar besseren Ausgangslage.

Zudem sind die ZSC Lions in allen Bereichen besser besetzt: Nati-Torhüterin Sandra Heim kommt auf einen Gegentor-Schnitt von 1.67 in 17 Spielen, ihr Gegenpart, die französische Nati-Hüterin Caroline Lambert hingegen in 19 Spielen auf 2,61 Tore. Noch grösser ist die Differenz bei Nummern 2: Laura De Bastiani weist einen Schnitt von 1,51 auf, Jessica Streichers Wert liegt bei 4,39. Die Verteidigung der ZSC Lions darf ohne Übertreiben als das Prunkstück der Liga betitelt werden. Die Zürcherinnen stellen vier aktuelle Nationalspielerinnen (Skylar Fontaine, Janine Hauser, Alessia Baechler, Nele Bachmann), Thurgau mit Shannon Sigrist und Stefanie Wetli ebenfalls zwei, mit dem Unterschied, dass die beiden Thurgauerinnen des Öftern als Stürmerinnen eingesetzt werden und damit die Defensive an Stabilität verliert. Auch der Angriff der Zürcherinnen ist mit den überragenden Nati-Cracks Sinja Leemann, Lisa Rüedi und Alina Marti (38 Tore, ein Drittel aller ZSC-Treffer) klar besser besetzt als jener der Thurgau Ladies, bei denen lediglich das Duo Simona und Tamara Grascher Spitzenwerte erreicht. Kurz zusammengefasst: Die ZSC Lions sind das bessere Team und müssen diese Serie für sich entscheiden.

Bomo oder Lugano?

In der zweiten Serie verteilt sich die Favoritenrolle auf 75% Bomo Thun und 25% Ladies Lugano. Diese Einschätzung ist nicht nur den vier Quali-Resultaten – drei Siege für Bomo Thun – geschuldet, sie gibt die Leistungen in der gesamten Qualifikation wider. Bomo Thun hat sich mit 60 Punkten klar als Spitzenteam etabliert. Der Abstand zu den ZSC Lions beträgt nur drei Punkte, jener zum drittplatzierten Playoff-Gegner hingegen bereits 21 Zähler. Die Thunerinnen, die ab nächster Saison in die Organisation des SC Bern integriert werden, stellen zudem das mit Abstand erfolgreichste Ausländerinnen-Duo der Liga: Die 29-jährige Finnin Maija Otamo und die 26-jährige Französin Estelle Duvin rockten zusammen die letzten beiden Jahre die finnische Naisten-Liiga (Duvin war mit 68 Punkten aus 33 Spielen Liga-Topskorerin), ehe sie ihre Topskorer-Qualitäten in der Women’s League unter Beweis stellten: Mit 2,21 respektive 2,04 Punkten pro Spiel führen Otamo und Duvin die nationale Skorerliste vor fünf Zürcherinnen an. Luganos Ausländerinnen – die beiden Verteidigerinnen Abby Cook und Taylor Leech - fallen mit 12 respektive 6 Punkten ab. 

Läuft alles nach Plan – also entsprechend dem «courant normal» - werden sich im Final ab dem 11. März die beiden dominierenden Teams der Qualifikation ZSC Lions und Bomo Thun gegenüberstehen. Aber eben: Die alten Floskeln «Playoffs haben ihre eigenen Gesetze» und «In den Playoffs beginnt alles bei Null» würden sich noch so gerne auch in der Women’s League beweisen.

 

Mehr Infos

Kennst du schon...?